Die Testteilnehmer sollten am Anfang lediglich entscheiden, ob sie eine Berührung an ihrem Daumen oder an ihrem Zeigefinger spürten. Bei weiteren Tests ließen die Forscher gleichzeitig kleine Lichter blinken. Befanden sich diese Lämpchen dicht neben den Fingern der Probanden, konnten diese die Berührung nur dann problemlos dem richtigen Finger zuordnen, wenn Berührung und Lichtblitz am gleichen Finger erfolgten. Blitze das Licht dagegen neben dem Daumen auf, während der Zeigefinger berührt wurde, reagierten die Probanden nur verzögert.
Diese Verzögerung trat nicht auf, wenn die Lämpchen etwas entfernt von der Hand angebracht waren, da die Testteilnehmer dann die Lichtblitze nicht mit ihrem Körper in Verbindung brachten. Das änderte sich jedoch, wenn der Schatten der Hand auf die Fläche zwischen Hand und Lämpchen fiel. Dadurch wurde der Blick der Probanden nämlich auf die Lämpchen gelenkt und es trat überraschenderweise die gleiche Reaktionsverzögerung auf wie bei der direkten Nähe zwischen Hand und Lichtern.
Der verzögernde Effekt zeigte sich auch nur dann, wenn der Schatten die Form einer Hand hatte und definitiv als Schatten zu erkennen war: Weder ein anders geformter Schatten noch eine handförmige Linie beeinflussten die Reaktion der Probanden. Das zeige eindeutig, dass das geistige Bild des eigenen Körpers den Schatten mit einschließe, schreiben die Forscher. Der Schatten sei wahrscheinlich auch für die Abschätzung von Abständen eigener Körperteile zu Objekten sehr wichtig und damit notwendig für Bewegungen im Raum.