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Narkose gleicht dem Schlaf mehr als vermutet

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Narkose gleicht dem Schlaf mehr als vermutet
Bisher hielten Ärzte die Narkose neben dem Schlaf und der Ohnmacht für einen eigenen Hirnzustand, bei dem das Bewusstsein weicht. Englische Forscher konnten nun aber zeigen, dass die Narkose dem Schlaf besonders nahe steht. Über ihre Studien berichtet sie in der Zeitschrift „Nature Neuroscience“ (DOI: 10.1038/nn913).

Bei Versuchen an Nagetieren entdeckten der Hirnforscher Mervyn Maze von Londoner Universitätskrankenhaus und seine Kollegen, dass zwei häufig verwendete Narkosemittel auf ein Schlafzentrum im Mittelhirn wirken. Das Zentrum mit dem wissenschaftlichen Kürzel TMN hat die Aufgabe, morgens das Gehirn mit elektrischen Entladungen zu wecken. Abends drosselt der Kern seine Aktivität und ruft Müdigkeit hervor.

Die Narkotika Pentobarbital und Propofol wirken ganz besonders in diesem Kern des Zwischenhirns und drosseln ebenfalls seine Aktivität, fanden die Forscher. Daher hat der Patient zum Beginn einer Narkose das Gefühl, müde zu werden und nach der überstandenen Behandlung „aufzuwachen“.

Wahrscheinlich ist der TMN aber nicht der einzige Wirkort der Mittel. Frühere Studien legen nahe, das die beiden Narkotika an vielen Zellen im Gehirn wirken. Vor allem im Großhirn verbinden sie sich mit Andockstellen an der Außenhaut von Nervenzellen, die den Namen „GABA-A-Rezeptoren“ tragen. Die Verbindung drosselt die elektrische Aktivität der Nervenzellen. Auch dies könnte ein Grund dafür sein, dass das Bewusstsein unter Narkose schwindet, erklären die Forscher.

ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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