Mittels des NASA Satelliten “Polar Probe” ist es Forschern erstmals gelungen, das Auftreten nördlicher und südlicher Polarlichter gleichzeitig zu beobachten. Den Satellitenaufnahmen zufolge weisen die Polarlichter der beiden Erdpole eine Spiegelsymmetrie zueinander auf. Die Wissenschaftler der NASA hoffen, zwischen ihnen schon bald einen kausalen Zusammenhang herstellen zu können.
Dies ist das erste Mal, dass wir beide Polarlichter gleichzeitig in voller Klarheit sehen – so Nicola Fox, die Leiterin der Satellitenmission. Das Forscherteam untersucht die Dynamik der am 22. Oktober erzielten Aufnahmen der beiden Polarlichter – der Aurora Borealis und der Aurora Australis – derzeit auf Korrelationen. Dadurch soll die augenscheinliche Spiegelsymmetrie der beiden Phänomene erklärt werden. Die Wissenschaftler erhoffen sich unter anderem einen neuen Einblick in die Dynamik der Magnetfelder der Erdpole.
Polarlichter werden durch den von der Sonne “wehenden” Teilchenstrom verursacht. Die im Erdmagnetfeld gefangenen geladenen Teilchen wandern entlang der Feldlinien zu den Polen und kollidieren dabei mit Gasatomen der Erdatmosphäre. Dies verursacht die Emission von Licht im sichtbarem Bereich in einem mehrere tausend Kilometer breiten Band um die Pole herum.
Einen Zusammenhang zwischen dem Nord- und dem Südpolarlicht vermutete bereits der berühmte Seefahrer James Cook im achtzehnten Jahrhundert. Seinem Logbuch zu Folge entdeckte er am 16. September 1770 eine “dem Nordlicht ähnelnde” Erscheinung im Südpazifik – das Südpolarlicht. Historische Dokumente aus China belegen, dass zur gleichen Zeit auch Nordpolarlichter auf der Nordhalbkugel beobachtet wurden.
Stefan Maier