Ein Nasenspray könnte bald vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Das Spray enthält einen Impfstoff gegen das so genannte Human Papilloma-Virus, kurz HPV. Bestimmte Stämme dieses Virus infizieren die Gebärmutterschleimhaut und lösen den Krebs aus. In Tests mit Mäusen hatte das Mittel eine Infektion verhindert, erklärt Lutz Gissmann vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg dem Nachrichtendienst Wissenschaft.de.
Die Impfung funktioniert über die Nase, da es ein spezielles Immunsystem für alle Schleimhäute im Körper gibt. Ist eine Schleimhaut immun gegen das Virus, überträgt sich diese Immunität auch auf die anderen Schleimhäute. Erste Versuche zeigen auch beim Menschen vielversprechende Ergebnisse. In weiteren Versuchen werden die Forscher testen, ob die Geimpften auch wirklich einen Schutz vor der Erkrankung entwickeln.
Das Nasenspray könnte in rund fünf Jahren auf den Markt kommen, schätzt Gissmann. Die Forscher hoffen, mit dem Impfstoff jährlich rund 300.000 Krebsfälle weltweit verhindern zu können. Jedes Jahr erkranken etwa 450.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. In sechs von zehn Fällen sind Viren der Auslöser, vor denen die Nasenspray-Impfung schützen könnte.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff