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Nebenwirkungen bei Antidepressiva sind eine Frage der Gene

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Nebenwirkungen bei Antidepressiva sind eine Frage der Gene
Die Form eines bestimmten Gens entscheidet, ob ein Patient nach der Einnahme von Antidepressiva Nebenwirkungen verspürt oder nicht. Mit dieser Entdeckung sind amerikanische Forscher der so genannten maßgeschneiderten Medizin wieder einen Schritt näher gekommen. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift American Journal of Psychiatry (Ausg. vom 31. Oktober).

Die Einnahme von Antidepressiva ruft bei einigen Patienten schwere Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, Schwindel, Schlaflosigkeit, Unruhe und sexuelle Störungen hervor. Warum diese unangenehmen Begleiterscheinungen nur bestimmte Menschen treffen und andere Patienten keinerlei Unwohlsein verspüren, ist bisher nicht bekannt.

Um der Frage auf den Grund zu gehen, untersuchten Greer Murphy und seine Kollegen von der Stanford-Universität in Kalifornien die DNA von knapp 250 Patienten. Dabei konzentrierten sich die Wissenschaftler besonders auf zwei Gruppen von Genen: auf solche, aus deren Informationen die Proteine entstehen, die im Gehirn mit den Wirkstoffen der Medikamente wechselwirken, und solche mit den Informationen für Eiweiße, die für den Abbau der Arzneimittel in der Leber verantwortlich sind.

Die Forscher fanden einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Nebenwirkungen und der Form eines Gens für ein Protein, das die Aufnahme des Gehirnbotenstoffs Serotonin regelt. Patienten mit einer bestimmten Veränderung in diesem Gen brachen fast dreimal so häufig ihre Antidepressiva-Therapie wegen schwerer Nebenwirkungen ab als Testpersonen ohne die Genveränderung. Dagegen hatten Abweichungen in den Genen der Leberproteine keinen Effekt auf das Auftreten der unerwünschten Folgen.

Studienleiter Murphy vermutet, dass es noch andere Genveränderungen geben könnte, die ebenfalls mit den Nebenwirkungen in Zusammenhang stehen. Er hofft, in naher Zukunft mithilfe eines Gentests individuelle Wirkstoffkombinationen mit möglichst geringen Nebenwirkungen für jeden Patienten entwickeln zu können.

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