US-Biologen ist es erstmals gelungen, ein Gen zu identifizieren, das das Abreifen der Pflanzen vom Samen bis zum Erwachsenenstadium komplett steuert. Da viele Pflanzeninfektionen abhängig von einem spezifischen Reifegrad der Pflanze sind, hoffen sie nun, bald Genpflanzen mit „eingebauter“ Krankheitsresistenz entwickeln zu können.
In der Fachzeitschrift Science berichtet Scott Poethig von der University of Pennsylvania von den Ergebnissen seiner Studie und deren Anwendungsmöglichkeiten. Bei verschiedenen Arten sind bereits Gene für das Reifen von Organismen entdeckt worden ? etwa beim Menschen und bei der Hefe. Doch dieses, von den Wissenschaftlern „Squint“ genannte Gen ist das erste, das man bei Pflanzen entdeckt hat. Laut Poethig sei es nun nicht mehr nötig, artfremde Gene für Krankheitsresistenzen einzubauen. Denn kleine Veränderungen am pflanzeneigenen Squint-Gen könnten bereits zur erwünschten Resistenz führen.
„Viele Schädlinge mögen entweder nur Pflanzen im Jugend- oder im Erwachsenenstadium“, erklärt Poethig. „Daher könnte man durch Manipulieren der Gene Pflanzen schaffen, die für Schädlinge unappetitlich sind.“ Er hatte mit seinem Team das Reife-regulierende Gen in der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) entdeckt.
Frieder Graef
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