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Neue Anti-Baby-Pillen machen nicht dick

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Neue Anti-Baby-Pillen machen nicht dick
Der Wirkstoff Drospirenon wirkt der Wassereinlagerung im Gewebe entgegen

Yasmin und „Petibelle“ sind klein, rund und gleichen damit Dutzenden anderer Anti-Baby-Pillen. Doch die neuen Präparate, die an diesem Mittwoch deutschlandweit auf den Markt kommen, sind für Ärzte und Wissenschaftler eine Innovation ersten Ranges: „Erstmals ist es gelungen, eine Pille zu entwickeln, mit der Frauen nicht dicker werden“, sagt Prof. Thomas Rabe vom Universitätsklinikum Heidelberg, der „Yasmin“ für die Schering Deutschland GmbH mitentwickelt und getestet hat. Die Jenapharm GmbH in Jena geht mit einem vergleichbaren Präparat an den Start.

Gerade junge Mädchen hätten ein Schönheitsideal, bei dem das Gewicht eine große Rolle spiele, meint Rabe. Verantwortlich für die positive Wirkung auf die Figur sei der neuentwickelte Wirkstoff Drospirenon. „Drospirenon wirkt der Wassereinlagerung im Gewebe – zu Beginn der Pilleneinnahme häufig ein bis zwei Kilogramm – entgegen“, erklärt Jenapharm. Viele Frauen stören sich erheblich an der Gewichtszunahme. Für immerhin rund 13 Prozent der Frauen, die per Pille eine ungewollte Schwangerschaft verhindern wollen, sei dies ein Grund, verschriebene Präparate wieder abzusetzen, ergänzt Katrin Gessner-Ulrich von der im Auftrag von Schering arbeitenden Kommunikations-Agentur ABC.

Die Einnahme von „Petibelle“ und „Yasmin“ führt den Herstellerangaben zufolge sogar zu einer Gewichtsabnahme von rund einem Kilogramm. „Yasmin“, geeignet für alle Altersgruppen, komme als Schlankheitsmittel jedoch nicht in Betracht, warnt Wissenschaftler Rabe vor falschen Erwartungen. Das Gewicht könne aber stabil bleiben und müsse durch die Pilleneinnahme nicht nach oben gehen. Auch Schering-Sprecherin Petra Fox-Kuchenbecker dämpft: „Die neue Pille führt nicht zur Fettreduktion und verbrennt keine Kalorien.“

Der Wirkstoff Drospirenon wirkt der Einlagerung von Wasser im Gewebe entgegen. Die synthetische Verbindung gehört zu den Gestagenen, die neben Östrogen hormoneller Bestandteil jeder Pille seien. Die neuen Mittel sollen auch Menstruationsbeschwerden wie Brustspannen oder Völlegefühl senken und zudem bei Hautproblemen helfen. „Sie reduziert die Talgbildung“, heißt es bei Jenapharm.

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Seit Jahren wurde an den Mitteln geforscht. Gut 3.000 Frauen testeten laut Schering die „Yasmin“ unter wissenschaftlicher Kontrolle. Negative Wirkungen seien nicht aufgetreten, erklärt Rabe. Die Tablette sei als gut verträglich eingeschätzt worden, sagt auch Fox-Kuchenbecker. Vor 40 Jahren brachte Schering in Deutschland die erste Pille namens „Anovlar“ heraus. Mit der Neuentwicklung „Yasmin“ will das Unternehmen jetzt wieder von sich reden machen. Bei Jenapharm sollen allein 60 Millionen Mark des erwarteten Jahresumsatzes von 235 Millionen Mark auf das Präparat „Valette“ fallen, das nach Unternehmensangaben die meistverkaufte Antibabypille ist.

Frauen in Deutschland können laut Gessner derzeit zwischen rund 60 Sorten wählen. Bei Schering soll eine Monatspackung des neuen Produkts mit 21 Tabletten rund 24 Mark kosten, „Petibelle“ wird für 23 Mark pro Monat zu haben sein.

dpa
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