Eine neue Möglichkeit, zerstörte Zahnwurzeln wieder aufzubauen, hat ein internationales Forscherteam um Wataru Sonoyama von der University of Southern California in Los Angeles gefunden. Die Wissenschaftler entdeckten in gezogenen Weisheitszähnen eine bisher unbekannte Form adulter Stammzellen: SCAP (stem cells from apical papilla). Diese Zellen pflanzten sie gemeinsam mit einem entsprechend geformten Implantat Schweinen ein, denen sie zuvor einen unteren Schneidezahn gezogen hatten. Die SCAP bildeten darauf Knochensubstanz und Wurzelhaut aus. Nach drei Monaten war das Implantat so fest mit dem Kiefer verwachsen, dass eine Krone darauf befestigt werden konnte. Das Präparat war zwar nicht ganz so stabil wie das Original, erfüllte aber voll und ganz seinen Zweck. Die Schweine benutzten den neuen Zahn ganz normal, ohne beim Fressen beeinträchtigt zu sein. Die Forscher hoffen, dass das Verfahren Patienten hilft, denen wegen eines beispielsweise zu dünnen Kieferknochens kein herkömmliches Implantat eingesetzt werden kann. Dazu sollen demnächst erste klinische Studien beginnen.
Außerdem wollen die Wissenschaftler noch untersuchen, ob SCAP auch in ausgefallenen Milchzähnen vorkommen. In diesem Fall könnten die Mediziner auf ein sehr großes Reservoir transplantierbarer Stammzellen zurückgreifen.