Vorraussage über die Anzahl menschlicher Gene wird schwieriger
Ein neu entdecktes Gen der Fruchtfliege Drosophila bringt die Grundregeln der Genetik ins wanken. Entgegen der bisherigen Annahme, dass ein Gen jeweils nur von einem der beiden Stränge der DNA-Doppelhelix abgelesen wird, setzt sich das neue Gen aus Sequenzen beider Stränge zusammen. Dieses revolutionäre Ergebnis eines Forscherteams der John-Hopkins-Universität in Baltimore wurde in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.
“Wenn das Phänomen häufig ist, wird die Definition eines Gens noch komplizierter”, meint Professor Phil Sharp, Professor für Biologie am Massachusetts Institute of Technology. Eine realistische Schätzung, wie viele Gene tatsächlich im menschlichen Genom verschlüsselt sind, hält der Experte angesichts der neuen Erkenntnisse für unmöglich.
Irina Lorenz-Meyer
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