Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Neuester Familienzuwachs bei Buckyballs und Co hat wenig Profil

Erde|Umwelt

Neuester Familienzuwachs bei Buckyballs und Co hat wenig Profil
Wissenschaftler haben nach den Kohlenstoffnanoröhrchen und den fußballartigen Riesenmolekülen ein weiteres ungewöhnliches Kohlenstoffmolekül entdeckt: Es bildet eine aus Sechsecken zusammengesetzte hauchdünne Folie, die nur wenige Atomdurchmesser dick ist. Diese so genannten Graphen-Moleküle haben ganz besondere Eigenschaften, die durch das Anlegen eines elektrischen Feldes variiert werden können. In Zukunft könnten solche Moleküle möglicherweise als ultraschnelle Transistoren in Computern eingesetzt werden. Andre Geim von der Universität von Manchester und seine Kollegen beschreiben ihre Entdeckung in der Fachzeitschrift Science (Bd. 306, 22. Oktober, S. 666).

Um die Folienmoleküle zu erhalten, schälten die Wissenschaftler von einem Graphitkristall einzelne Schichten ab, die zum Teil nur die Dicke eines Atoms hatten. Der entstehende Stoff war extrem flexibel, sehr stabil und zeigte eine ungewöhnlich gute Leitfähigkeit. Er gehört wie die aus 60 oder mehr Kohlenstoffatomen bestehenden fußballförmigen Buckybälle und die Nanoröhrchen zu den so genannten Fullerenen. Im Gegensatz zu den bisher bekannten kugel- oder röhrenförmigen Vertretern ist Graphen jedoch auch in der zweidimensionalen Form stabil, schreiben die Wissenschaftler.

Was den neuen Stoff auszeichnet, sind seine elektrischen Eigenschaften, die denen der Nanoröhrchen ähneln: Geim und sein Team konnten zeigen, dass sich Graphen wie ein Halbleiter verhält, dessen Leitfähigkeit sich verändert, wenn ein elektrisches Feld angelegt wird. Diese Eigenschaft macht den Stoff optimal für die Anwendung als Mini-Transistor in zukünftigen Computern, schreiben die Forscher. Zwar werden dafür deutlich größere Graphen-Folien als die bislang hergestellten benötigt, doch die Forscher sind zuversichtlich, dass sie die Größe ohne Probleme vervielfachen können. Schließlich seien auch die ersten Nanoröhrchen weniger als ein Tausendstel Millimeter lang gewesen, während es heute bereits Moleküle von mehreren Zentimetern Länge gibt.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Os|zil|la|tor  〈m. 23; Phys.〉 1 〈i. w. S.〉 schwingendes System 2 〈i. e. S.〉 Gerät zum Erzeugen von (elektromagnet.) Schwingungen … mehr

ver|klei|den  〈V.; hat〉 I 〈V. t.〉 etwas ~ mit einer Hülle, einer Schicht, einem Überzug verdecken, verhüllen ● Heizkörper mit einem Gitter ~; einen Schacht ~ 〈Bgb.〉 abstützen; … mehr

Brüll|af|fe  〈m. 17; Zool.〉 Angehöriger einer Gattung der Breitnasenaffen mit starkem Stimmorgan u. Greifwickelschwanz

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige