Idealer Ausgangsstoff für diese Wasserstoffgewinnung aus nachwachsenden und damit klimatechnisch unbedenklicher Biomasse ist ein Glukose-Sirup. Gewonnen aus Getreide oder biologisch abbaubaren Kompostabfällen kann aus dieser Zuckerverbindung Wasserstoff in größerer Menge gebildet werden. Brauchten die Forscher für diesen chemischen Prozess in der flüssigen Phase bei höheren Temperaturen und Drücken einen Platin-Katalysator, übernimmt nun die Nickel-Zinn-Legierung diese Aufgabe fast genauso effektiv.
“Dieses Verfahren kann auch im kleinen Maßstab für die Brennstoffgewinnung portabler Geräte wie Autos, Batterien und militärischer Ausrüstung genutzt werden”, so Dumesic. Doch auch größere Anlagen zur industriellen Gewinnung von Wasserstoff aus Biomasse seien möglich. Parallel optimierten die Chemieingenieure diese Glukose-Umwandlung auch dahin, dass deutlich weniger Kohlenmonoxid (CO) entstehen kann. Im Unterschied zur Dampfreformation, einem industriell oft angewandten Prozess zur Wasserstoffgewinnung, gehen die Kohlenmonoxid-Konzentrationen mit 60 Teilen pro Million auf ein Bruchteil zurück.
Um den Wasserstoff in Brennstoffzellen verwerten zu können, muss CO möglichst komplett herausgefiltert werden. Denn es belegt mit der Zeit die Elektroden und mindert so die Leistungsfähigkeit der Stromzelle. Ausgehend von den guten Ergebnisse ihrer Nickel-Zinn-Legierung hoffen Dumesic und Kollegen nun, dass sie auch für diesen CO-Säuberungsprozess einen ähnlich effektiven und günstigen Katalysatior entwickeln können. Damit reduzierten sie einen wesentlichen Kostenfaktor für die Gewinnung von Wasserstoff aus Biomasse und könnten so einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaftlichtkeit dieser klimaneutralen Energiequelle der Zukunft liefern.