Norwegen will laut BBC Jagd auf Delfine zulassen

Die Zeitung „Dagbladet“ zitierte die Äußerungen des norwegischen Mitglieds der Internationalen Walfangkommission (IWC), Odd Gunnar Skagestad. Demnach will Norwegen im Juli bei der alljährlichen Konferenz der IWC in London darauf drängen, das Verbot für Fabrikschiffe für die Jagd auf Killerwale und Bartenwale aufzuheben.

Außerdem wurde Skagestad mit der Äußerung zitiert, dass Norwegen zwar im Moment nicht die Absicht habe, andere Walarten als die Minkwale (Zwergwale) zu jagen. Aber die Möglichkeit einer ausgedehnteren Jagd bestehe, da einige Spezies einen großen Bestand hätten und daher auch gejagt werden könnten.

Die norwegische Botschaft in London hat den Inhalt dieser Äußerungen indes dementiert. Eigenen Recherchen von BBC zufolge plant Norwegen jedoch, Delfine – die auch zur Familie der Wale gehören ? für „wissenschaftliche Zwecke“ zu töten. „Wissenschaftliche Zwecke“ ist die einzige offizielle Legitimation, die Meeressäuger zu fangen.

Seit 1986 besteht ein weltweites kommerzielles Fangverbot, das so genannte Walfang-Moratorium. Japan, Norwegen, Peru und die damalige UdSSR wollten diese Entscheidung nicht akzeptieren und waren an den Beschluss nicht gebunden. Später lenkten diese Länder ein und stellten den kommerziellen Walfang ein. Obwohl es noch die Möglichkeit des „wissenschaftlichen Walfangs“ gab, nahm Norwegen unter Berufung auf den ehemaligen Vorbehalt gegen das Moratorium 1993 den kommerziellen Walfang wieder auf.