Beim Kämpfen waren die Insekten alles andere als zimperlich, zeigten Videoaufnahmen der Behälter: Sie bissen sich, stachen mit ihren Stacheln zu, jagten sich herum und bedrängten sich unter vollem Körpereinsatz. Bei besonders aggressiven Kämpfen setzte die unterliegende Wespe zusätzlich ein bestimmtes Gas, ein so genanntes Spiroacetal frei, entdeckten die Wissenschaftler bei einer genauen, zeitaufgelösten Analyse der Luft in den Behältern. Dieser Sprühstoß reduzierte die Aggressivität der Gegnerin sofort deutlich, berichten die Forscher. Möglicherweise vermittelt er der Kontrahentin ein Unterwerfungssignal, wahrscheinlicher sei jedoch, dass er wie eine Ladung Pfefferspray wirkt und die Gegnerin zumindest teilweise kampfunfähig macht. Eine Wunderwaffe ist er jedoch nicht: In den meisten Fällen unterlag am Ende doch die Wespe, die den Sprühstoß abgegeben hatte.
Die Entdeckung sei interessant, weil sie ein neues Licht auf das Verhalten der Tiere werfe, so die Forscher. Gleichzeitig hegen sie auch die Hoffnung, die Wespen in Zukunft einmal für die biologische Schädlingsbekämpfung nutzen zu können. „Plattwespen töten die Larven von vielen Insekten, die Kulturpflanzen schädigen und dadurch großen wirtschaftlichen Schaden anrichten“, erklären die Wissenschaftler. Um die Tiere jedoch erfolgreich einzusetzen, müsse ihr Verhalten und auch ihre Abwehrstrategien anderen Insekten gegenüber genau bekannt sein, so die Forscher.