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Ostereier für ein langes Leben

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Ostereier für ein langes Leben
Gesundheitsbedenken gegen Schokoladen-Ostereier sind nur angebracht, wenn große Mengen davon verschlungen werden: In Maßen genossen, senkt vor allem dunkle Schokolade den Blutdruck und reduziert das Risiko eines Herzinfarkts. Das haben deutsche Ernährungswissenschaftler bei einer achtjährigen Studie mit 19.357 Menschen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren herausgefunden. Wer täglich 7,5 Gramm Schokolade aß, besitzt einen niedrigeren Blutdruck und das Herzinfarktrisiko war um 39 Prozent niedriger als bei Personen mit einer Tagesration von 1,7 Gramm. Die positive Wirkung wird der Kakao-Substanz Flavanol zugeschrieben, welche die Muskelzellen der Blutgefäße weitet.

„Wenn die Gruppe der Personen, die wenig Schokolade aß, ihr Pensum um sechs Gramm pro Tag erhöht hätte, wären auf 10.000 Personen bezogen 85 Prozent weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle zu beklagen gewesen“, erklärt Brian Buijsse vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke. Die Wissenschaftler warnen aber vor falschen Schlüssen: Kleine Mengen Schokolade dürften Herzkrankheiten vorbeugen, doch nur, wenn das Kakaoprodukt andere energiereiche Nahrungsmittel wie Snacks ersetzt und das Körpergewicht stabil bleibt.

Für die Studie wurden ab 1994 die 19.357 Teilnehmer über Ernährung, Lebensstil und Gesundheit sowie ihren Schokoladekonsum befragt. Eine Untergruppe von 1568 Personen gab Auskunft, ob sie weiße, helle oder dunkle Schokolade gegessen hat. Die Befragten wurden nach der Menge ihrer täglichen Schokoladenration in vier Gruppen eingeteilt.

Über die acht Jahre wurden 166 Herzinfarkte registriert und 136 Schlaganfälle. Dabei reduzierte sich bei der Gruppe mit dem höchsten Schokoladenkonsum im Vergleich mit der Gruppe der Kostverächter das Risiko eines Herzinfarkts um ein Drittel und das eines Schlaganfalls um die Hälfte.

Verantwortlich für die gesundheitsfördernde Wirkung der Schokolade dürfte nach Meinung der Wissenschaftler Flavanol sein. Diese Substanz aus dem Kakao fördert die Durchblutung. „Flavanol verbessert die Verfügbarkeit des Gases Stickstoffmonoxid in der inneren Wand der Blutgefäße“, erklärt Buijsse. Stickstoffmonoxid führe zur Entspannung und zum Weiten der geschmeidigen Muskelzellen der Blutgefäße, was den Blutdruck senke. Gleichzeitig sorge Stickstoffmonoxid auch dafür, dass das Blut weniger klebrig sei. Generell weisen volksgesundheitliche Studien darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Kakaoprodukten mit einem verminderten Risiko für Erkrankungen der Blutgefäße einhergeht.

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Brian Buijsse (Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke) et al.: Online in European Heart Journal ddp/wissenschaft.de ? Rochus Rademacher
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