Ein neuer Test kann in kurzer Zeit die Tierart bestimmen, von der ein Fell stammt. Dieser schnelle Nachweis soll den Handel mit Pelzen geschützter Tierarten unterbinden helfen. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist (30. November, S. 19). Bisher konnten nur Spezialisten die Felle gefährdeter Tierarten erkennen.
Mit dem von Klaus Hollemeyer von der Universität des Saarlandes entwickelten Test können die Felle geschützter Arten schneller als bisher auch von nicht spezialisierten Zollbeamten identifiziert werden. Das Verfahren beruht darauf, dass die Haare jeder Tierart ein charakteristisches Aminosäure-Verhältnis besitzen. Um dieses Profil messen zu können, werden die Haare zuerst mit einem Verdauungsenzym versetzt und dann mit einem Massenspektrometer untersucht, das den individuellen Fingerabdruck der Haare erkennbar macht. Es dauert zwar zwei Stunden, bis das Ergebnis vorliegt, doch bisher bekannte Tests benötigten dazu etwa zwölf Stunden.
Hollemeyer arbeitet nun daran, seine Methode so weit zu automatisieren, dass Zollbeamte ganze Schiffsladungen damit untersuchen können. Mit dem Test könnten auch Vogelfedern, Amphibienschuppen und Hörner von Säugetieren untersucht werden. Somit könnten auch geschützte Papageienarten erkannt und die Händler überführt werden, sagt Hollemeyer.
ddp/bdw – Heidi Scharvogel
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