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Feldarbeit in Afrika

Wenn andere die Nase rümpfen, erwacht bei Eva Schlecht der Wissenstrieb. Die Agraringenieurin vom Institut für Tierproduktion in den Tropen und Subtropen der Universität Hohenheim beschäftigt sich mit Mist. Sie untersucht, wie die Bauern in der Sahelzone im afrikanischen Niger die Ausscheidungen ihrer Rinder, Ziegen und Schafe am besten als Dünger nutzen können, da normaler Mineraldünger für die Landwirte in dem armen Land kaum erschwinglich ist.

Eva Schlecht hat dazu über 500 Wanderwege der Tiere mit dem Satellitennavigationssystem GPS aufgezeichnet und deren Speiseplan und Ausscheidungs-Aktivitäten analysiert. Mit diesen Daten hat sie jetzt einen Maßnahmenkatalog erstellt. Einer ihrer Tipps: Das Vieh soll nachts nicht im Stall eingesperrt, sondern auf den Feldern gelassen werden, um dort den Boden mit den Exkrementen auf natürliche Art zu düngen.

Außerdem hat die Agrar- Expertin errechnet: Alle drei Jahre drei Tonnen Mist pro Hektar ist für den Ackerboden der Sahelzone optimal. So könnte der jährliche Ertrag von 250 Kilogramm Hirse pro Hektar auf bis zu 400 Kilogramm gesteigert werden.

Für Landwirtschaft begeistert hatte sich Eva Schlecht schon lange bevor sie wusste, „dass man Bauer studieren kann”. Als Kind verbrachte sie jedes Wochenende auf dem Hof ihres Onkels im schwäbischen Maulbronn. 1994 promovierte die Diplom-Agraringenieurin an der Universität Hohenheim. „Damals habe ich untersucht, wie man die Fütterung von Tieren verbessern kann. Heute beziehe ich auch die Endprodukte der Verdauung mit ein”, schmunzelt die 39-Jährige. Für ihr bodenständiges Engagement erhielt sie im Februar den mit 100 000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Landesforschungspreis für angewandte Forschung.

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