PEDF gilt als vielversprechender Kandidat zur gentherapeutischen Behandlung von Gefäßerkrankungen, wie der Makuladegeneration oder der Retinopathia diabetica, erklärt die Professorin Noel Bouck. Bei diesen Erkrankungen kommt es zum Wachstum der Blutgefäße in den Augen, die Folgen sind zunehmende Sehbeschwerden und Blutungen, die zum totalen Sehverlust führen können. In Tierexperimenten konnte durch den Einsatz des PEDF-Proteins das Wachstum der Gefäße in den Augen bereits zum Stillstand gebracht werden. PEDF wird in den Netzhautzellen produziert, eine Abnahme oder Fehlfunktion kann zur Ausbildung neuer Gefäße führen.
Die Makuladegeneration gehört zu den häufigsten Ursachen für Erblindungen in den westlichen Industrienationen. Sie beginnt oft erst nach dem 50. Lebensjahr und macht sich zunächst nur als Sehstörung bemerkbar. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung im Alter von über 75 Jahren sind von unterschiedlichen Stadien der Erkrankung betroffen. In den Spätstadien sind es weltweit über acht Millionen Menschen, wobei sich diese Zahl nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation ( WHO) im Jahr 2030 etwa verdoppelt haben wird.