Beide Krabbenarten wurden von den Fischen und den auf ihnen lebenden Parasiten angelockt, stellten die Forscher fest. Die Garnelen krabbelten über die Fische und untersuchten verschiedene Körperregionen. Da die meisten Parasiten kleiner als ein Millimeter waren, konnten die Wissenschaftler das Fressen selbst zwar nicht beobachten. Die Krabben benutzten jedoch ihre Scheren auf eine Weise, als ob sie von der Haut der Scholle Parasiten picken würden. Zudem konnten die Forscher beobachten, wie eine Garnele eine mehrere Millimeter lange Wasserlaus vom Fischkörper pickte.
Eine Untersuchung der Schollen bestätigte diese Beobachtungen: Nach 48 Stunden zählten die Wissenschaftler auf den alleine gehaltenen Schollen 65 Prozent mehr Parasiten als auf den Fischen, die mit den Garnelen zusammen lebten. Da die Schollen nicht versucht hatten, die Krabben zu fressen, vermuten die Forscher eine so genannte mutualistische Beziehung zwischen den beiden Meerestieren. Bei dieser Art des Zusammenlebens ziehen beide beteiligten Arten einen Vorteil aus der Beziehung. Möglicherweise verhalten sich die Krabben dabei auf eine bestimmte Weise, so dass die Fische sie nicht als Futter betrachteten. Tote Garnelen werden nämlich gewöhnlich sofort von Schollen gefressen, erklären die Wissenschaftler.
Sara Östlund-Nilsson (University of Oslo, Oslo) et al.: Proceedings of the Royal Society: Biology Letters (Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1098/rsbl.2005.0363).