Viele Raucher wollen mit Nikotin ihre Depressionen bekämpfen, vermuten amerikanische Forscher. Die Wissenschaftler der Howard-Universität in Washington hatten in Versuchen mit Ratten nachgewiesen, dass das Nervengift als Antidepressivum wirkt. Über ihre Studie berichten Youssef Tizabi und K. Y. Tyler am Montag (22. April) beim Treffen der Amerikanischen Gesellschaft für experimentelle Biologie in New Orleans.
Keineswegs könnte jedoch dieser Effekt des Nikotins die weitaus größeren Gesundheitsgefahren des Rauchens rechtfertigen, stellen die Forscher fest. Von ihren Ergebnissen erhoffen sie sich die Entwicklung möglicher neuer Medikamente gegen die weit verbreitete psychische Erkrankung.
Von den rund 3.000 im Zigarettenrauch enthaltenen Substanzen besitzt Nikotin im Gehirn des Rauchers den weitaus größte Einfluss. Seine antidepressive Wirkung könnte eine weitere Erklärung für sein Suchtpotenzial sein.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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