Amerikanische Forscher haben einen Ansatz für eine Verhütungspille entdeckt, die Samenzellen lähmt und damit eine Befruchtung der Eizelle verhindert. Die Pille könnte bei Männern oder Frauen eingesetzt werden könnte, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature“ (Bd. 413, S. 603).
Die Forscher um Dejian Ren vom Howard Hughes vom Medizin-Institut in Boston fanden ein Eiweiß, das die kaulquappenförmigen Samenzellen antreibt. Dieses komme ausschließlich auf den Schwänzen der Spermien vor. Gelingt es, dieses Eiweiß auszuschalten, könnten damit beide Geschlechter kurz vor dem Verkehr verhüten: Männer würden mit dem Mittel nur unbewegliche Spermien ausstoßen, bei Frauen würden die Samenzellen dagegen in der Vagina gelähmt und so eine Befruchtung unterbunden.
In Mäusen ist die Verhütung mit einem gentechnologischen Eingriff bereits gelungen. Männchen, denen das Eiweiß komplett fehlt, produzieren nur noch unbewegliche Samenzellen und sind unfruchtbar. Davon abgesehen seien die Tiere aber gesund, betonen die Forscher. Das lasse hoffen, dass ein die Samenzellen lähmendes Mittel kaum Nebenwirkungen hätte.
ddp/bdw – Marcel Falk