Besonders diejenigen marinen Organismen, die Hüllen und äußere Skelette aus Kalk bilden, leiden unter der zunehmenden Versauerung der Meere. Dazu gehören Muscheln, Schnecken, Seeigel, Seesterne, Krebse und Korallen. Ihre Gehäuse werden dünner und lösen sich im schlimmsten Fall sogar auf. So sind beispielsweise die Korallenskelette des berühmten Great Barrier Riffs in den vergangenen 25 Jahren signifikant schwächer geworden. Hält die Entwicklung an, werden viele Meeresbewohner ihren Lebensraum verlieren, die Biodiversität nimmt ab.
Im Januarheft von bild der wissenschaft erläutert Michael Billig die Dramatik der Ozeanversauerung anhand des Beispiels der staubkorngroßen Kalkalge Emiliana huxleyi. Sie besteht aus einer einzigen kugelförmigen Zelle und Kalkplättchen, die sie schützen. Emiliana spielt eine wichtige Rolle beim Einfluss auf das Klima, denn sie produziert Dimethylsulfid. Dieses schwefelhaltige Gas bildet in der Atmosphäre winzige Partikel, aus denen Wolken entstehen. die wiederum das Sonnenlicht reflektieren und der Erde Schatten spenden. Ohne den winzigen Organismus fiele dieser Kühleffekt deutlich schwächer aus. Aber in dem zunehmend saurer werdenden Umfeld beginnt Emiliana jetzt zu schwächeln.
Zwar hatten Forscher vor einigen Jahren noch gehofft, dass sich die Kalkalge an den steigenden Säuregehalt der Meere gewöhnen könnte, doch inzwischen scheint klar, dass das nicht der Fall ist. Was das im Endeffekt für uns alle bedeutet, wer aber auch von der Ozeanversauerung profitieren könnte – das lesen Sie jetzt im aktuellen Heft von bdw.