Sauerstoffmangel und nicht ? wie bislang angenommen ? der sinkende Luftdruck führt bei Bergsteigern zur Höhenkrankheit. Das berichten Schweizer Forscher im Fachjournal “Circulation”. Der niedrige Sauerstoffgehalt der Luft über 2.500 Meter lässt nach Angaben der Forscher den Blutdruck in den Lungenarterien ansteigen. Dadurch kann Flüssigkeit durch die Gefäßwände sickern.
Sobald man den Sportlern Sauerstoff oder die Blutgefäße erweiternde Medikamente gibt, sinkt der Blutdruck wieder, erklärt Marco Maggiorini von der Universität Zürich. Er empfiehlt deshalb anfälligen Bergsteigern, vor dem Gang ins Hochgebirge Blutgefäß erweiternde Substanzen einzunehmen.
Die Forscher um Maggiorini verglichen 16 Bergsteiger, die bereits Attacken von Höhenkrankheit erlebt hatten, mit 14 für das Beschwerden nicht anfälligen Sportlern. Die Studienteilnehmer mussten in einem Tag von 490 auf über 4500 Meter hochsteigen. Neun der Probanden entwickelten dabei die Höhenkrankheit mit extremer Mattigkeit und dem Spucken von Blut. Diese wiesen auf dem Gipfel den höchsten Blutdruck in den Lungenarterien auf. Auch die andern für die Höhenkrankheit anfälligen Bergsteiger hatten einen deutlich höheren Blutdruck als die Kontrollpersonen.
Marcel Falk