Mats Brannstrom und seine Kollegen haben mehrere Jahre daran gearbeitet, Gebärmütter bei Mäusen zu übertragen. Die weiblichen Mäuse gebaren daraufhin mit dem übertragenen Organ erfolgreich Mäusekinder. Die Forscher wollen nun erreichen, auch bei Schafen eine Schwangerschaft einzuleiten. Dann soll die Transplantation an Primaten getestet werden und schließlich an Menschen.
Obwohl Gebärmütter von toten Organspenderinnen transplantiert werden könnten, wäre es besser, wenn eine Frau das Organ von eine älteren Schwester oder ihrer Mutter erhält, um Probleme mit Immunreaktionen so gering wie möglich zu halten, erklärt Brannstrom. Fälle, in denen 60-jährige Frauen nach einer Eizellenspende Kinder geboren haben, weisen darauf hin, dass Gebärmütter mit zunehmendem Alter nicht ihre Funktionsfähigkeit verlieren.
Den Empfängerinnen würden vor einer Gebärmutter-Transplantation eigene Eizellen für eine In-vitro-Fertilisation entnommen werden. Die Eizellen werden dann befruchtet und die Embryos eingefroren, um anschließend in die transplantierte Gebärmutter eingepflanzt zu werden. Nachdem die Frau ein Kind zur Welt gebracht hat, könnte die Gebärmutter entfernt werden, damit die Patientin nicht ihr ganzes Leben Medikamente nehmen muss, die eine Abstoßung des Organs verhindern.
Eine Uterustransplantation war im Jahr 2000 in Saudi-Arabien durchgeführt worden. Eine 26-jährige Frau, die ihren Uterus nach sechs Jahren starker Blutungen und einem Kaiserschnitt verloren hatte, erhielt die Gebärmutter einer 46-jährigen Frau, der diese wegen einer Krankheit an den Eierstöcken entfernt worden war. Nach 99 Tagen bildete sich bei der Empfängerin aber ein lebensbedrohliches Blutgerinnsel, so dass die Gebärmutter entfernt werden musste.
Brannstrom räumt ein, dass es Bedenken geben könnte, dass eine Frau ihr Kind mit einem Organ austrägt, mit dem zuvor ihre Mutter sie selbst ausgetragen hat. Dennoch denkt er nicht, dass eine Gebärmuttertransplantation bedeutende ethische Probleme aufwirft.