Für die Studie verglichen die Wissenschaftler die Insulinausschüttung von „Kurz-Schläfern“ und ausgeschlafenen Testpersonen. Die „Kurz-Schläfer“ schliefen in acht aufeinanderfolgenden Nächten im Durchschnitt 316 Minuten, das sind ungefähr 5,3 Stunden. Es zeigte sich, dass die Probanden mit Schlafentzug 50 Prozent mehr Insulin ausschütteten und 40 Prozent weniger insulinempfindlich waren als die ausgeruhten Testpersonen, die im Schnitt 477 Minuten oder sogar mehr als 8 Stunden pro Nacht geschlafen haben. Die Wissenschaftler glauben, dass der Schlafmangel, der mittlerweile in den Industrieländern alltäglich ist, eine Rolle imgegenwärtigen hohen Vorkommen von Typ-2-Diabetes-Erkrankungen spielen kann.
Typ-2-Diabetes entsteht, wenn der Körper die Fähigkeit verliert, auf Insulin zu antworten. Insulin ist das Schlüsselhormon bei der Blutzuckerregulierung. Diese Insulinunempfindlichkeit verursacht einen ansteigenden Blutzucker, durch den das Risiko für eine Anzahl ernster medizinischer Komplikationen, einschließlich Nierenschäden, Herzkrankheit oder Blindheit, ansteigen kann.
Die Wissenschaftler wollen nun den Mechanismus der Glukoseregulation durch Schlaf und den Effekt von mehr Schlaf auf das Diabetes-Risiko der „Kurzzeit-Schläfer“ genauer untersuchen. Bis dahin rät Mander: „Grundsätzlich sollte man für ein gesundes Leben auf mehrere Punkte achten: sich gut ernähren, regelmäßig Sport treiben, Stress minimieren aber auch soviel schlafen, wie man kann.“