Wie sich dieser Unterschied auf die Art der Träume auswirkt, untersuchten McNamara und seine Kollegen, indem sie 14 Tage lang die Schlafphasen der 15 Freiwilligen aufzeichneten. Jede Nacht wurden die Probanden mehrmals aufgeweckt und sollten so spontan wie möglich ihre Gedanken, Gefühle und noch vorhandene Erinnerungen an ihre Träume aufschreiben. In allen Träumen beschäftigten sich die Probanden sehr ausgiebig mit sozialen Beziehungen, entdeckten die Forscher. Die Art dieser Begegnungen war jedoch von der Schlafphase abhängig: Im REM-Schlaf gab es doppelt so viele aggressive Kontakte wie im Nicht-REM-Schlaf. Auch spielten die Freiwilligen im REM-Schlaf sehr viel häufiger die aktive Rolle in den aggressiven Situationen.
Offenbar werden in Träumen Informationen über soziale Kontakte verarbeitet und Beziehungen im Geist durchgespielt, schließen die Forscher aus diesen Ergebnissen. Dabei scheint sich die REM-Phase auf die Simulation von aggressiven Begegnungen spezialisiert zu haben, während die Nicht-REM-Phase die freundlicheren Kontakte übernimmt. Ob und wie diese Simulationen auch das Verhalten im wachen Zustand beeinflussen, wollen die Wissenschaftler als nächstes untersuchen.