Nachdem die Schmetterlinge in einem Hell-Dunkel-Zyklus gelebt hatten, der dem Licht im Herbst entsprach (Licht von 7 bis 19 Uhr), wandten sich die Insekten nach Südwesten Richtung Mexiko, wenn die Biologen sie wieder dem Tageslicht aussetzten. Hatten die Monarchfalter jedoch in einem früheren Rhythmus gelebt (Licht von 1 bis 13 Uhr ), flogen sie in die falsche Richtung, nach Südosten. Ständiges Licht verwirrte die Tiere ganz: Die Schmetterlinge schienen dadurch ihr Zeitgefühlt verloren zu haben und flogen dann genau auf die Sonne zu.
Biologen sind sich schon länger ziemlich sicher, dass Monarchfalter mithilfe der Sonne navigieren. Wie sie jedoch jeden Tag ihre Flugrichtung korrigieren, darüber ist kaum etwas bekannt. Lange wurde vermutet, dass die innere Uhr dabei eine Rolle spielt. Reppert und sein Team haben nun bewiesen, dass dieser Zeitmesser für die Orientierung absolut unerlässlich ist. Wie sie im Detail funktioniert und wie die Zeit letztlich die räumliche Information reguliert, müssen die Wissenschaftler allerdings noch klären.
Nur jede vierte oder fünfte Generation von Monarchfaltern macht sich im Herbst auf die lange Reise nach Mexiko. Dieses Verhalten ist somit nicht erlernt, sondern instinktiv. Die Orientierungsfähigkeiten dieser Schmetterlinge scheinen daher einfacher aufgebaut zu sein als beispielsweise die von Bienen, die ihren Weg zum Futter immer wieder neu lernen.