Diese theoretisch so einfach anmutende Methode ist in der Praxis allerdings überaus kompliziert. Dies hängt damit zusammen, dass sich bei den meisten Arten von Krebs im Frühstadium nur etwa eine Krebszelle innerhalb einer Blutprobe mit etwa einer Million gesunder Blutzellen aufhält. Mit herkömmlichen Mikroskopen dauert es daher sehr lange, bis eine typische Blutprobe aus etwa 50 Millionen Zellen untersucht ist ? etwa 32 Stunden, viel zu lang für Routineuntersuchungen.
Der Grund für dieses ineffiziente Screening liegt darin, dass das Sichtfeld der bisher für diese Tests eingesetzten Mikroskope auf einen Durchmesser von etwa einem Millimeter beschränkt ist. Die Forscher um Bruce setzen daher in ihrer Methode eine Vielzahl winziger Glasfasern ein, die das Fluoreszenzlicht gleichzeitig von verschiedenen Orten der Probe auffangen und dann an Detektoren weiterleiten. Auf diese Weise könne 50 Millionen Zellen innerhalb von nur zwei Minuten untersucht und verdächtige Zellen ausfindig gemacht werden (siehe Bild).
Die Wissenschaftler hoffen, dass ihr neues Verfahren in Zukunft bei Routineuntersuchungen in der Krebsvorsorge eingesetzt werden kann.