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Schwangerschaften mit Mädchen schlagen aufs Gedächtnis

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Schwangerschaften mit Mädchen schlagen aufs Gedächtnis
Mit einem Jungen schwangere Frauen sind weniger vergesslich als Frauen, die ein Mädchen erwarten. Das haben kanadische Wissenschaftler in einer Studie mit 39 Frauen festgestellt. Die Forscher vermuten, dass vom Fötus oder von der Plazenta ein Stoff abgegeben wird, der in die Blutbahn der Mutter eindringt und das Gedächtnis beeinflusst.

Schwangere Frauen berichten oft, dass ihre Aufmerksamkeit, ihre Konzentrationsfähigkeit und ihr Gedächtnis während der Schwangerschaft beeinträchtigt sind. Anhand verschiedener Tests konnten die Forscher nun zeigen, dass dieser Effekt vom Geschlecht des Kindes abhängt: Bei den drei schwierigsten der acht Tests schnitten Frauen, die einen Jungen erwarteten, deutlich besser ab als Frauen, die eine Tochter bekamen. Dabei hatten andere Faktoren wie die Schulbildung, die Anzahl und das Geschlecht älterer Kinder, die Händigkeit, die Übelkeit während der Schwangerschaft oder Stimmungsveränderungen sowie Schlafstörungen keinen Einfluss auf das Gedächtnis.

Ein bislang unbekannter Stoff, der vom Kind oder der Plazenta abgegeben wird und dessen Art oder Konzentration sich bei Mädchen und Jungen unterscheidet, beeinflusse das Gedächtnis bei Schwangeren, vermuten die Forscher. Bei diesem Stoff könnte es sich um das so genannte humane Choriongonadotropin (hCG) handeln. Er ist je nach Geschlecht des Föten in unterschiedlicher Konzentration vorhanden: Frauen, die mit einer Tochter schwanger sind, haben deutlich höhere hCG-Werte als Frauen, die einen Sohn erwarten. Da dieser Stoff leicht ins Hirn eindringen kann und dort mit Arealen interagiert, die für das Gedächtnis zuständig sind, könnten Veränderungen des hCG-Spiegels zu den unterschiedlichen Gedächtnisleistungen führen, vermuten die Forscher.

Claire Vanston und Neil Watson ( Simon-Fraser-Universität, Burnaby): NeuroReport, Bd. 16, S. 779

ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi
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