Um die Auswirkungen des Dioxins auf die nachfolgende Generation abschätzen zu können, untersuchten die Forscher von 1994 bis 2005 rund 1.800 Frauen aus der Region. Ein Teil der Frauen war bei dem Unglück den höchsten Konzentrationen des Giftes ausgesetzt, andere hatten nur geringen Kontakt zu der Substanz, während eine dritte Gruppe in einer Region lebte, über die die Giftwolke nicht hinweggezogen war. Die Frauen brachten im Untersuchungszeitraum rund tausend Babys zur Welt. Die Forscher bestimmten die Dioxin-Konzentration im Blut der Mütter, und bei den Kindern die Werte des Hormons Thyreotropin (TSH). Dieser Botenstoff regt die Schilddrüse zum Wachstum und zur Produktion der Schilddrüsenhormone an. Zu hohe Werte können Entwicklungsstörungen wie reduziertes Wachstum und eine verlangsamte geistige Entwicklungen zur Folge haben.
Bei den Kindern, deren Mütter aus den am stärksten vergifteten Regionen stammten, beobachteten die Forscher ein mehr als sechsmal höheres Risiko für einen stark erhöhten TSH-Wert im Blut im Vergleich zu den Kindern aus unbelasteten Ortschaften. Dabei hatten die Kinder der Frauen mit den höchsten Dioxinpegeln im Blut auch die höchsten TSH-Werte, ergab die Auswertung.