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Sind Mikropumpen im Innenohr am Werk?

Erde|Umwelt

Sind Mikropumpen im Innenohr am Werk?
Ein Forscherteam aus Boston hat durch Blitzaufnahmen der Vibrationen des Innenohrs herausgefunden, wieso Säugetiere so gut hören können. Ursache ist demnach ein Pumpeneffekt in den winzig kleinen Haarzellen, die damit Flüssigkeit durch den sogenannten Corti-Tunnel bewegen. Die Wissenschaftler berichteten über ihre Studie auf einer Konferenz der amerikanischen Gesellschaft für Akustik in Austin.

David Mountain und seine Forscherkollegen der Universität von Boston und Harvard untersuchten die Bewegungen der Flüssigkeit im Innenohr mittels stroboskopischen Blitzaufnahmen. So konnten sie mittels 10.000 Blitzen pro Sekunde die Bewegungen der winzig kleinen äußeren Haarzellen gewissermaßen einfrieren. Diese Zellen pumpen demnach die Flüssigkeit des Innenohrs durch eine unter dem Namen Corti-Tunnel bekannte kleine Röhre, die nur bei Säugetieren vorkommt.

Die Forscher vermuten, dass die Schallempfindlichkeit des Innenohrs auf diese Weise im Vergleich zu Tieren ohne Corti-Tunnel um ein Hundertfaches erhöht wird. Auch wenn die genaue Ursache dieser Verstärkung noch unbekannt ist, glaubt Mountain, dass das Geheimnis wohl in der Synchronisation der Bewegungen der Flüssigkeiten in der Röhre und der im gesamten Innenohr liegt.

Wenn Schallwellen auf die Haarzellen des Innenohrs auftreffen, so erzeugen diese eine elektrische Spannung. Zusätzlich verändern sie auch ihre Länge, und diese Ausdehnung ist wohl für die Pumpwirkung verantwortlich. Computersimulationen der komplizierten Hydrodynamik der Flüssigkeitsbewegungen im Innenohr sollen nun die Entdeckung des Bostoner Teams weiter auswerten.

Stefan Maier
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