In Versuchen mit Zellkulturen wiesen die Wissenschaftler nach, dass Lunasin an Histone bindet und damit deren Acetylierung verhindert. Eine chemische Veränderung durch Acetylgruppen kann unkontrolliertes Zellwachstum auslösen. „Wir glauben, dass sich Lunasin wie ein Wachhund verhält: Sobald eine Krebszelle entsteht, greift es ein“, sagt de Lumen. Die Lunasin-Forschung stehe aber erst am Anfang. Eine spätere Anwendung als Antikrebsmittel sei aufgrund der bisherigen Ergebnisse aber denkbar. Noch ist nicht nachgewiesen, ob es ausreichen würde, das Sojaprotein mit der Nahrung aufzunehmen. „Die naheliegendste Anwendung unserer Ergebnisse bestünde darin, ein Produkt für die Haut zu entwickeln ? vielleicht als Bestandteil einer Sonnenschutzcreme“, sagt de Lumen.
Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass sich Sojaprodukte als Nahrungsbestandteil positiv auf die Gesundheit auswirken. So wird die im Vergleich zu westlichen Ländern geringe Häufigkeit bestimmter Krebsformen und Herzerkrankungen in Japan und China auch auf einen höheren Konsum an Sojabohnen zurückgeführt.