Dennoch zahlt es sich für Frauen in Bezug auf das Krebsrisiko nicht unbedingt aus, die Schwangerschaft hinauszuzögern. Denn frühere Studien zeigten, dass Frauen, die in jungen Jahren Mutter werden, ein deutlich geringeres Brustkrebsrisiko haben.
„Die Studie ist ein Beispiel dafür, welche Unvereinbarkeiten in der Krebsforschung vorkommen“, sagt Ian Jacobs, Präsident der British Gynaecological Cancer Society im New Scientist. Der Wissenschaftler und seine Kollegen von der britischen Krebsforschung sehen die Studie kritisch. Für sie ist der Zusammenhang zwischen Eierstockkrebs und dem Alter bei der Geburt nicht eindeutig. Viel entscheidender sei es, ob Frauen längerfristig die Pille zur Empfängnisverhütung eingenommen haben, was das Erkrankungsrisiko senkt, und ob in der Familie gehäuft Fälle von Eierstockkrebs vorkamen. Adami will seine Forschungsergebnisse demnächst im Fachblatt „The Lancet“ veröffentlichen.
In Großbritannien erkranken jährlich rund 6.000 Frauen an Eierstockkrebs, in Deutschland sind es etwa 8.000.