Das spätere Abtrennen der Nabelschnur birgt jedoch auch Gesundheitsrisiken für die Frühgeborenen. Gelangen zu viele Blutzellen von der Plazenta in den Blutkreislauf des Babys, verdickt sich dessen Blut. Dies kann für Herz und Atmung gefährlich werden und so sogar zu Hirnschäden führen. Außerhalb eines Brutkastens ist das Baby zudem der Kälte ausgesetzt und seine Atmung kann nicht unterstützt werden. Auf die Atmung selber hat das frühe Abtrennen der Nabelschnur entgegen den Befürchtungen jedoch keine negativen Auswirkungen, wie die Untersuchung ergab.
Der genaue Zeitpunkt, wann die Nabelschur abgetrennt wird, war bislang als relativ unwichtig angesehen worden, und es gibt kaum Untersuchungen dazu, ob unterschiedliche Trennungszeitpunkte gesundheitlichen Folgen für die Babys haben. Eine geplante Langzeitstudie mit 74 Frühgeburten soll daher die Auswirkung der frühen oder verzögerten Nabelschnurabtrennung überprüfen. Sollte eine ungefährliche spätere Abtrennung die Notwenigkeit von Transfusionen vermindern, wäre dies vor allem in Dritte-Welt-Ländern hilfreich, in denen Transfusionen mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden sind.