Die Welt erlebt zurzeit möglicherweise ein Massensterben, das mit den fünf bekannten Massensterbe-Ereignissen der Weltgeschichte vergleichbar ist. Diese bislang auf wackeligen Beinen stehende Hypothese wird durch Studien der Tier- und Pflanzenwelt Großbritanniens untermauert, über die britische Forscher in der Fachzeitschrift Science berichten (Bd. 303, S. 1879).
Jeremy Thomas vom
Zentrum für Ökologie und Gewässerkunde des Forschungsrats für Natur und Umwelt und seine Kollegen analysierten die Daten von sechs Untersuchungen, in denen praktisch alle Daten zu einheimischen Pflanzen-, Vogel- und Schmetterlingsarten im Zeitraum der vergangenen vierzig Jahre erfasst waren. In jeder der untersuchten Gruppen fanden die Wissenschaftler deutliche Anzeichen für ein Schwinden der Tiere und Pflanzen.
Am härtesten sind demnach die Schmetterlinge betroffen, bei denen Vertreter von mehr als siebzig Prozent aller Arten weniger häufig aufzufinden sind als früher. Bei den Vögeln ist ein Rückgang bei mehr als die Hälfte aller Arten zu verzeichnen, während knapp ein Drittel der Pflanzenarten schwinden.
Bisher hat sich die Theorie, dass die Erde zurzeit erneut ein großes Massensterben erlebt, auf recht kleine Datenmengen berufen. So waren zum Beispiel Informationen über Insekten, die schätzungsweise 50 Prozent aller bekannten Arten ausmachen, eher spärlich. Mit ihrer Metastudie liefern Thomas und seine Kollegen nun eine umfangreiche Zählung der britischen Fauna und Flora.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff