Wenn bei alten Menschen die kognitiven Fähigkeiten nachlassen, könnten auch so genannte stille Hirninfarkte dahinterstecken. Diesen Schluss legt eine Studie niederländischer Forscher nahe, die den Zusammenhang zwischen Demenz und solchen unerkannt gebliebenen Schlaganfällen untersucht haben. Die Forscher um Monique Breteler vom Erasmus-Zentrum für Medizin in Rotterdam veröffentlichen ihre Ergebnisse im Fachmagazin “New England Journal of Medicine” (Ausg. 348, Nr. 13).
Die Wissenschaftler hatten mehr als tausend Freiwillige im Alter zwischen 60 und 90 Jahren kognitiven Tests unterzogen und mit Kernspintomographien auf stille Hirninfarkte untersucht. Knapp vier Jahre später wiederholten die Forscher die Tests. Patienten, die in diesen Jahren einen unbemerkten Schlaganfall erlitten, entwickelten doppelt so häufig Demenz, fanden die Mediziner heraus.
Bei einem stillen Hirninfarkt wird ein kleiner Teil des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Die betroffenen Nervenzellen sterben ab. Handelt es sich dabei jedoch nicht um Zellen, die beispielsweise für die Steuerung von Bewegungen benötigt werden, bleibt der Schlaganfall häufig unbemerkt.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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