Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Stimme mit Vergangenheit

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Stimme mit Vergangenheit
Der Klang der Stimme kann viel über das Sexualleben eines Menschen verraten: Frauen und Männer, deren Stimmen vom anderen Geschlecht als attraktiv empfunden werden, haben häufiger Sex, mehr Sexualpartner und erleben früher den ersten Geschlechtsverkehr als Menschen mit einer weniger anziehenden Stimme. Das haben amerikanische Psychologen herausgefunden. Ihre Untersuchungen schildern Gordon Gallup von der Universität Albany und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Evolution and Human Behaviour (Bd. 25, S. 295).

Die Forscher ließen knapp 150 Frauen und Männer den Stimmen ihnen unbekannter Personen lauschen. Auf einer Skala mit fünf Punkten ? von sehr unattraktiv bis sehr attraktiv ? sollten die Probanden den Klang dieser Stimmen beurteilen. Bei den Teilnehmern, die ihre Stimme zur Verfügung gestellt hatten, maßen die Psychologen Schultern-, Taillen- und Hüftumfang. Einige machten zudem Angaben über ihr Sexualleben.

Probanden, deren Stimme beim anderen Geschlecht gut ankam, berichteten von häufigeren und früheren sexuellen Kontakten und Affären als die, deren Stimme weniger attraktiv war. Bei Frauen sagte die Stimme sogar mehr über ihre sexuelle Freizügigkeit aus als das Verhältnis von Taillen- und Hüftumfang. Bei Männern war dagegen das Verhältnis von Schultern zur Hüfte aussagekräftiger als die Attraktivität der Stimme. Der Klang der Stimme lässt auch auf die körperliche Statur schließen, fanden die Psychologen: Frauen mit anziehender Stimme hatten im Verhältnis zur Hüfte schmalere Taillen, Männer mit attraktiver Stimme breitere Schultern und schmalere Hüften.

Sowohl Stimme als auch Sexualtrieb und Körperbau werden durch bestimmte Geschlechtshormone beeinflusst. Daher könnte es eine hormonelle Ursache für die gefundenen Zusammenhänge geben, vermuten Gallup und seine Kollegen. Zudem sei denkbar, dass der Klang der Stimme im Laufe der Evolution eine Rolle bei der Partnerwahl gespielt hat und zu einem wichtigen Kennzeichen für andere biologisch wichtige Informationen wurde ? vor allem bei Dunkelheit.

ddp/bdw ? Cornelia Dick-Pfaff
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Sta|to|lith  〈m. 1 od. m. 16〉 Kristall od. ähnl. Körper, der auf den Haaren von Sinneszellen aufliegt u. Bestandteil von Gleichgewichtssinnesorganen ist [<grch. statos … mehr

Mus|kel|ge|fühl  〈n. 11; unz.〉 Empfindung, die uns über die jeweilige Lage u. Stellung unserer Glieder unterrichtet u. so die exakte Koordination der Muskeln zum Erzeugen geordneter Bewegungen ermöglicht; Sy Muskelsinn … mehr

fol|gen  〈V. i.〉 I 〈ist〉 1 hinterhergehen, –kommen, nachgehen, –kommen, nachfolgen, der, die, das Nächste sein 2 〈fig.〉 in ähnl. Weise (wie jmd.) handeln, sich anschließen, mitmachen, jmdm. nacheifern … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige