Eine positive Einstellung in jungen Jahren verlängert das Leben. Das ergab eine Studie an 180 amerikanischen Nonnen der Gemeinschaft „School Sisters of Notre Dame“. Die Schwestern, die ihr Leben als Zwanzigjährige als überaus glücklich beschrieben, lebten rund sieben Jahre länger als die etwas bedrückteren, berichten amerikanische Psychologen im Fachmagazin „Journal of Personality and Social Psychology“.
Die Forscher Deborah Danner und David Snowdon von der Universität von Kentucky in Lexington analysierten die Autobiographien der Nonnen, die sie um 1930 im Alter von rund 22 Jahren auf Anweisung ihrer Oberschwester verfasst haben. Die Lebenseinstellung der Frauen von damals hatte auch über sechzig Jahre später noch einen Einfluss auf ihre Sterblichkeit: Mit der Anzahl der positiven Sätze stieg die Lebenserwartung deutlich.
Die Ursache für diesen Zusammenhang kennen die Psychologen nicht. Verfasser früherer Studien, die zu ähnlichen Schlüssen gelangt waren, vermuteten jeweils einen Einfluss der seelischen Lage auf den Lebenswandel. Diese Erklärung greift bei der Nonnen-Studie aber kaum: Die Lebensläufe der Schwestern waren einander äußerst ähnlich, betonen die Forscher. Sie wollen jetzt die Ursachen mit einer größer angelegten Studie und mit Untersuchungen der Gehirne der Verstorbenen ergründen.
ddp/bdw – Marcel Falk
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