Unklar ist bislang allerdings, warum die Wechseljahre bei Zwillingen verfrüht einsetzen. Möglicherweise geht das Phänomen auf einen genetischen Faktor zurück, den die Zwillingspaare von ihren Müttern erben, schreiben die Forscher. Wenn die fruchtbare Zeit nämlich schon bei den Müttern ungewöhnlich früh geendet habe, sei dadurch auch die Wahrscheinlichkeit erhöht gewesen, dass sie schon in relativ jungem Alter Zwillinge bekamen, erklärt Studienleiter Gosden. Diese Verlangung habe sich dann wiederum auf die Kinder weitervererbt.
Bei eineiigen Zwillingen stimmt der Beginn der Wechseljahre bei beiden Zwillingspartnern besser überein als bei zweieiigen, ergab die Studie weiter. Dies sei auf eine stärkere genetische Übereinstimmung bei den eineiigen Paaren zurückzuführen, erläutert Studieleiter Roger Gosden. Die Ergebnisse könnten auch praktische Konsequenzen haben: Wenn eine der beiden Zwillingsschwestern noch fruchtbar ist, könnte der anderen dadurch geholfen werden. „Sowohl bei ein- als auch bei zweieiigen Paaren könnte eine Eizelle der Zwillingsschwester eingesetzt und so eine Schwangerschaft ermöglicht werden“, sagt Gosden. „Bei eineiigen, deren Gewebetyp praktisch übereinstimmt, könnte sogar eine Transplantation von Eierstockgewebe erfolgreich sein.“