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Studie: Frühere Wechseljahre bei Zwillingen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Studie: Frühere Wechseljahre bei Zwillingen
Bei weiblichen Zwillingen ist die Wahrscheinlichkeit höher als bei anderen Frauen, frühzeitig in die Wechseljahre zu kommen. Dies trifft sowohl auf eineiige als auch auf zweieiige Zwillingspaare zu, hat ein internationales Forscherteam herausgefunden. Im Vergleich zu Frauen ohne Zwillingsschwester haben die Paare eine drei- bis fünfmal höhere Wahrscheinlichkeit, schon im Alter zwischen 40 und 45 Jahren in die Wechseljahre zu kommen.

Das Team verglich die Daten von 428 australischen und 402 britischen Zwillingspaaren mit den Angaben von etwa 4.500 Frauen aus einer dänischen Datenbank. Bei Frauen ohne Zwillingspartner lag das durchschnittliche Alter, in dem die Eierstöcke ihre Tätigkeit einstellen, bei knapp über 50 Jahren. Während bei diesen Frauen etwa eine von hundert frühzeitig in die Wechseljahre kommt, lag diese Zahl bei den ein- und zweieiigen Zwillingspaaren bei drei bis fünf von hundert. Dies traf sowohl im Alter von 40 Jahren als auch im Alter von 45 Jahren zu.

Unklar ist bislang allerdings, warum die Wechseljahre bei Zwillingen verfrüht einsetzen. Möglicherweise geht das Phänomen auf einen genetischen Faktor zurück, den die Zwillingspaare von ihren Müttern erben, schreiben die Forscher. Wenn die fruchtbare Zeit nämlich schon bei den Müttern ungewöhnlich früh geendet habe, sei dadurch auch die Wahrscheinlichkeit erhöht gewesen, dass sie schon in relativ jungem Alter Zwillinge bekamen, erklärt Studienleiter Gosden. Diese Verlangung habe sich dann wiederum auf die Kinder weitervererbt.

Bei eineiigen Zwillingen stimmt der Beginn der Wechseljahre bei beiden Zwillingspartnern besser überein als bei zweieiigen, ergab die Studie weiter. Dies sei auf eine stärkere genetische Übereinstimmung bei den eineiigen Paaren zurückzuführen, erläutert Studieleiter Roger Gosden. Die Ergebnisse könnten auch praktische Konsequenzen haben: Wenn eine der beiden Zwillingsschwestern noch fruchtbar ist, könnte der anderen dadurch geholfen werden. „Sowohl bei ein- als auch bei zweieiigen Paaren könnte eine Eizelle der Zwillingsschwester eingesetzt und so eine Schwangerschaft ermöglicht werden“, sagt Gosden. „Bei eineiigen, deren Gewebetyp praktisch übereinstimmt, könnte sogar eine Transplantation von Eierstockgewebe erfolgreich sein.“

Roger Gosden (Cornell-Universität, New York) et al.: Human Reproduction, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1093/humrep/del382 ddp/wissenschaft.de ? Christine Amrhein
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