Amerikanische Wissenschaftler haben eine Seife entwickelt, die das Anhaften von Bakterien auf der Haut hemmt. Wer seine Hände mit der darin enthaltenen MAT genannten Wirkstoffkombination wäscht, hat nach dem Berühren einer mit Bakterien besiedelten Fläche fünfzig Prozent weniger Erreger auf der Haut ? verglichen mit dem vorherigen Gebrauch einer gewöhnlichen Seife. Das berichteten Shamim Ansari vom Chemie-Konzern Colgate-Palmolive und seine Kollegen am Montag (20. Mai) bei der Tagung der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie in Salt Lake City.
Wie genau die aus drei gängigen kosmetischen Mitteln bestehende Kombination auf Haut und Bakterien wirkt, wissen die Forscher noch nicht. Sie vermuten, dass sie einen dünnen Film auf der Hautoberfläche hinterlässt, der ein Anhaften der Bakterien verhindert. Die Seife soll sowohl für den privaten Gebrauch als auch in hygienisch kritischen Bereichen wie Krankenhäusern und Großküchen angewendet werden, so Ansari.
Prof. Heinrich Geiss vom Hygieneinstitut der Universitätsklinik Heidelberg äußert sich dagegen skeptisch zu der Entwicklung: Gefährliche Keime auf der Haut müssten durch Desinfektion der Hände abgetötet werden. Alleine ihre Zahl zu verringern, sei sinnlos. Auch für den privaten Gebrauch mache eine solche Seife keinen Sinn, zumal sie die natürliche Hautflora negativ beeinflussen könnte.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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