T. rex schlägt Weißen Hai
Dazu scannte das Forscher-Duo die Schädel zunächst ein und erstellte dann mit Hilfe einer Software entsprechende Animationen (siehe Video). So konnten die beiden Briten nachvollziehen, mit welcher Kraft sich die Zähne des mutmaßlichen Raubsauriers in ihre Beute bohrten. Das Ergebnis zeigte: Die Saurier bissen mit einer Kraft von mindestens 20.000, noch wahrscheinlicher aber mit 35.000 bis 57.000 Newton zu. Damit übertrifft die Beißkraft von T. rex die des Weißen Hais um nahezu das Doppelte. Zum Vergleich: Ein Mensch vermag mit seinen Kiefern maximal 1.000 Newton aufzubringen.
Überraschend war für Bates und Falkingham der deutlich schwächere Kiefer des Jungtiers, der wohl maximal 4.000 Newton schaffte. Die schmalere und flachere Schnauze lässt nach Ansicht der Forscher darauf schließen, dass sich der Nachwuchs anders ernährte als seine Eltern und vermutlich deutlich kleinere Beute bevorzugte. Auf diese Weise mussten sie nicht mit den Erwachsenen um dieselbe Mahlzeit konkurrieren, erläutert das Team.
Das Wissen, welche anderen Arten auf dem Speiseplan von Tyrannosaurus rex gestanden haben könnten, verbessere sowohl das Bild der bis zum Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren herrschenden Paläobiologie als auch das der Nahrungskette innerhalb der Dinosaurier. ?Der einzigartige Kiefer des vielleicht gefährlichsten Jägers, der jemals über unseren Planeten streifte, wird demzufolge Wissenschaftler noch viele Jahre beschäftigen?, mutmaßt Karl Bates.