Haie benutzen Wärmedetektoren zum Aufspüren ihrer Beute. In ihrer Haut befinden sich mit Gel gefüllte Kanäle, die auf Temperaturveränderungen reagieren. Das berichtet Brandon Brown von der Universität in San Francisco im Fachmagazin „Nature“ (Bd. 421, S. 495).
Haie besitzen dicht unter der Haut ihres Kopfes ein System gelgefüllter Kanäle, die über Poren die so genannten Lorenzinischen Ampullen mit der Außenwelt verbinden. Bisher war bekannt, dass diese Organe es den Tieren erlauben, elektrische Felder in ihrer Umgebung wahrzunehmen. So können sie die Muskelbewegungen ihrer Beutetiere aufspüren oder sich anhand elektromagnetischer Felder im Meer orientieren.
Haie, Katzenhaie und Rochen können mithilfe dieses Porensystems auch Temperaturveränderungen wahrnehmen, hat Brown nun entdeckt. Wenn sich das Gel um nur ein zehntel Grad erwärmt, entsteht eine elektrische Spannung, die an die Nervenzellen des Hais weitergeleitet wird. Dies könnte es den Meeresräubern ermöglichen, Gebiete zu lokalisieren, in denen warme und kalte Meeresströmungen aufeinander treffen, vermutet Brown. Diese Gebiete seien oft besonders reich an Beutefischen.
ddp/bdw ? Christine Amrhein