Bei der Gentherapie wird eine gesunde Version des für die Krankheit verantwortlichen Gens in bestimmte Körperzellen geschleust und ersetzt dort die Funktion des defekten Gens. Meist werden dazu die Zielzellen aus dem menschlichen Körper isoliert, im Labor vermehrt, mit dem gesunden Gen bestückt und anschließend wieder zurück in den Körper des Patienten gebracht. Als Transportvehikel für die Gene finden Liposomen (Fetttröpfchen) oder Viren Anwendung.
Im Fall von Jesse Geisinger schien die Proteinhülle des verwendeten Virus für die massiven Immunreaktionen des Patienten verantwortlich. Neue, genetisch optimierte Viren sollen künftig als Transportvehikel eingesetzt werden. Erste Ergebnisse in Tiermodellen seien vielversprechend und zeigten keine Nebenwirkungen, erklärte Dr. Jeffrey S. Chamberlain von der Universität in Washington. Demnächst werden die optimierten Viren zur Behandlung der Hämophilie (Bluterkrankheit) in kleinen Patientengruppen erstmals verwendet.
Leyla Schmidt