Für die Studie schauten die Forscher 41 Menschen beim Schlafen zu. Dabei interessierten sie sich weniger für die Herzschläge selber, sondern für die Perioden dazwischen. Deren Rhythmus zeigte unterschiedliche Eigenschaften – und zwar je nachdem, in welcher Schlafphase sich die Testpersonen befanden. Während des Leicht- und Tiefschlafes waren die Pausen zwischen den Herzschlägen nur über einen Zeitraum von höchsten fünf Herzschlägen ähnlich lang.
Ganz anders war dies hingegen während der REM-Phase, die bis zu 20 Prozent des Schlafes ausmachen kann. Hier zeigte sich, dass die Pausen zwischen den Herzschlägen eng korreliert waren. So folgte einem Intervall relativ kurzer Pausen mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ein solches. Dies galt auch noch, wenn die Forscher Intervalle miteinander verglichen, die mehrere Minuten auseinander lagen. Der Herzrhythmus muss ihrer Ansicht nach während dieser Phase über eine Art Gedächtnis verfügen. Sie hoffen, dass sie auf diese Weise einen Einblick in die biologischen Steuerparameter der Herzrhythmen bekommen. Auch die Schlafforscher könnten davon profitieren, denn mithilfe dieser Regelmäßigkeiten zwischen den Herzschlägen könnten sie die Schlafphasen ihrer Probanden und Patienten leichter identifizieren.
Joachim Schüring und American Institute of Physics Bulletin of Physics News vom 18. Oktober 2000