Die Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen hängt offenbar eng mit der Anatomie des Gehirns zusammen. Japanische Forscher fanden bei Menschen, die noch Jahre nach einer Gewalterfahrung unter ihren Erlebnissen litten, ein verkleinertes Hirnareal, das zum Gefühlssystem des Körpers gehört. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin PNAS (Online-Vorabveröffentlichung vom 7. Juli).
Der Forscher Hidenori Yamasue von der Universität Tokio und seine Kollegen haben 25 Überlebende der 1995 von Terroristen verübten Tokioter Gasattacke untersucht. Insgesamt neun der Untersuchten konnten sich psychisch bis heute nicht von dem Erlebnis erholen und leiden an der so genannten Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD).
Hirnuntersuchungen mit einem Tomographen ergaben, dass die Betroffenen einen vergleichsweise kleinen Gyrus cinguli haben. Dieser Hirnabschnitt liegt tief in der Zentralfurche zwischen den beiden Hirnhälften und ist an der Regulation von Gefühlen beteiligt.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek
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