Das interdisziplinäre Forscherteam um Demetris Yannopoulos von der University of Minnesota entwickelte jetzt die neue Technik, mit der sie die Pumpbewegung der Herzmassage verstärken und die Beatmung des Patienten optimieren können. Sie benutzen dazu ein Gerät, das aus einer Saugglocke besteht, die auf den Brustkorb des Patienten gesetzt wird. Mit Hilfe eines Griffs können die Ärzte den Brustkorb nach jedem Kompressionsvorgang anheben, um einen Unterdruck zu erzeugen und damit den Blutfluss zu fördern. Ergänzt wird dieses Gerät durch eine Atemmaske, die verhindert, dass während des Anhebens des Brustkorbs Luft unkontrolliert in die Lunge strömt und den Unterdruck ungewollt wieder ausgleicht. Durch die Kombination der beiden Komponenten kann das Blut effektiver als mit der herkömmlichen Methode durch den Körper gepumpt werden, erläutern die Wissenschaftler.
Die Forscher haben die neue Technik mehr als fünf Jahre lang in einer klinischen Studie getestet: Sie beobachteten insgesamt 2.470 Patienten, die in 46 unterschiedlichen Notfallaufnahmen wegen plötzlichem Herzstillstand behandelt wurden. Etwa die Hälfte der Patienten wurde auf herkömmliche Weise behandelt, die anderen mit der neuen Technik. Ergebnis: Mit Hilfe der neu entwickelten Methode werden Herz und Gehirn mit dreimal mehr Blut versorgt als mit der herkömmlichen Technik. „Das neue System kann nicht nur die Überlebensrate deutlich verbessern, sondern auch das Risiko von Gehirnschäden nach einem Herzstillstand senken“, erklärt Studienleiter Yannopoulos. Tatsächlich beobachteten die Forscher, dass sich die Überlebenschance verdoppelte. Die Forscher empfehlen daher, die Technik zur Herz-Lungen-Wiederbelebung in Zukunft standardmäßig in allen Kliniken anzuwenden.