Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Umgang mit Blei beschleunigt den Alterungsprozess

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Umgang mit Blei beschleunigt den Alterungsprozess
Blei-Arbeiter leiden unter beträchtlichen Gedächtnisstörungen

Blei ist nicht nur in Form von blauen Bohnen für den Menschen gefährlich, sondern auch in geringeren Dosen. Arbeiter in der chemischen Industrie, die mit diesem Schwermetall längere Zeit zu tun haben, können auch Jahre nach Beendigung ihres Arbeitsverältnisses Minderungen in ihrer Gedächtnisleistung und ihren Lernfähigkeiten aufweisen. Dies belegt eine Studie von Brian Schwartz von der Johns Hopkins School of Hygiene and Public Health in Baltimore.

In der Studie wurden 535 ehemalige Chemiearbeiter, die am Arbeitsplatz Blei ausgesetzt waren, über vier Jahre beobachtet. Die Kontrollgruppe bildeten 118 Menschen aus derselben Region, die jedoch mit Blei nicht in Berührung kamen. Die Chemiearbeiter hatten durchschnittlich acht Jahre mit Blei zu tun gehabt. Ihr letzter Kontakt mit Blei lag durchschnitllich 16 Jahre zurück.

Die Bleiablagerungen in den Knochen wurden mit Hilfe der Röntgenfluoreszenzanalyse bestimmt. „Je höher der Bleiwert war, der bei den Arbeitern festgestellt wurde, desto größer war die Minderung der Gehirnfunktionen“, sagte Schwartz. „Da diese Minderungen festgestellt wurden, lange nachdem der Kontakt mit Blei eingestellt war, kann man annehmen, dass die Wirkung von Blei auf das Gehirn fortschreitet.“ Im Vergleich zu den nicht mit Blei in Berührung gekommenen Personen der Kontrollgruppe zeigten die ehemaligen Chemiearbeiter deutlich schlechtere Ergebnisse vor allem bei sprachlichen Gedächtnisleistungen und Lernaufgaben, beim visuellen Erinnern und dem Planungs- und Organisationsvermögen.

Schwartz will nach diesen Ergebnissen weiterreichende Schlüsse ziehen auf das, was wir den „normalen Alterungsprozess“ nennen. „Meistens widmete sich die Forschung der Frage, wie Chemikalien, etwa Blei, auf Kinder wirken. Dies ist die erste Studie, die Langzeit-Probleme belegt, die durch Berührung Erwachsener mit Chemikalien verursacht wurden. Einiges von dem, was wir immer ’normales Altern‘ genannt haben, könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Menschen Chemikalien oder anderen Wirkstoffen, die das zentrale Nervensystem befallen können, ausgesetzt waren. Möglicherweise ist dies ein sehr wichtiges Gesundheitsproblem.“

Anzeige

Doris Marszk und Neurology, 24.10.00

Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Aka|de|mie  〈f. 19〉 1 Vereinigung, Gesellschaft von Gelehrten, Dichtern u. Ä. (Dichter~, Sprach~) 2 Fachschule … mehr

v  1 〈Abk. für lat.〉 1.1 verte!  1.2 vide! … mehr

Dreh|lei|er  〈f. 21; Mus.〉 Saiteninstrument, bei dem durch eine Kurbel drei unveränderl. Saiten u. eine Melodiesaite angestrichen werden

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige