Dabei lagen die Versuchsteilnehmer bei den menschlichen Lauten meist richtig: Sie konnten fröhliches Lachen gut von ängstlichen Ausrufen unterscheiden. Wenn es hingegen darum ging, angstvolle Affenschreie von den Tönen zu unterscheiden, die die Tiere beim Anblick leckeren Essens von sich gaben, scheiterten die Versuchsteilnehmer regelmäßig. Auch wenn sie Katzengeräusche interpretieren sollten, schnitten die Probanden schlecht ab ? obwohl das Miauen von Katzen dem Menschen vertrauter ist als etwa Affenschreie, erklären die Wissenschaftler.
Im Gehirn zeigte sich allerdings ein anderes Bild: Bei menschlichen und bei tierischen Geräuschen, die negative Gefühle widerspiegelten, war der sogenannte orbitofrontale Cortex auf der rechten Seite des Gehirns stets besonders aktiv. Diese direkt über dem Auge liegende Hirnregion ist für die Bewertung von Emotionen zuständig und hilft, auf dieser Grundlage Entscheidungen zu treffen, erklären die Wissenschaftler. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Emotionen von Menschen und Tieren auf einer unbewussten Ebene die gleichen Regionen im menschlichen Gehirn ansprechen, so die Forscher. In zukünftigen Studien müsse aber die Bedeutung des orbitofrontalen Cortex für die Wahrnehmung von Emotionen noch genauer untersucht werden.