Wodurch diese auch Hyperaktivität genannte Art der Bewegung ausgelöst wird und wie entscheidend sie eigentlich ist, fanden Timothy Quill und seine Kollegen von der Universität von Texas in Dallas heraus: Sie hatten bei Mäusen ein Gen für ein Protein ausgeschaltet, das wie ein Ventil wirkt und Kalzium in die Zelle einströmen lässt. Die veränderten Spermien waren unerwarteterweise völlig unfruchtbar, obwohl weder die Form noch die Größe der Hoden, die Menge der Spermien, deren Größe, Form oder Schnelligkeit irgendwelche Besonderheiten zeigten. Auch der Transport und das Verhalten der Samenzellen in den weiblichen Geschlechtsorganen waren normal.
Eine genauere Untersuchung der Bewegungsmuster zeigte den Forschern jedoch, dass die veränderten Spermien nicht hyperaktiviert wurden. Damit schafften sie es nicht, ihre letzten Kraftreserven zu mobilisieren, um damit die zähe äußere Hülle der Eizelle zu durchdringen und sie zu befruchten. Eine solche fehlende Hyperaktivierung kann in gewöhnlichen Beweglichkeitstests von Spermien nicht entdeckt werden, da sie erst im weiblichen Körper kurz vor der Befruchtung ausgelöst wird. Die Entdeckung der Forscher könnte in Zukunft helfen, die Ursache für eine Unfruchtbarkeit besser zu diagnostizieren und bietet möglicherweise auch neue Ansätze für eine Behandlung.