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Unfruchtbarkeit: Auch für viele Frauen in Afrika ein Problem

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Unfruchtbarkeit: Auch für viele Frauen in Afrika ein Problem
Eine billigere Variante der In-vitro-Fertilisation (IVF) soll unfruchtbaren Paaren in Afrika eine bezahlbare Möglichkeit bieten, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Derzeit bleibt bis zu ein Drittel der Paare im Afrika südlich der Sahara kinderlos. Unbehandelte Geschlechtskrankheiten und Infektionen sind dafür die Hauptursache. Kinderlosigkeit ist für die betroffenen Frauen mit großem Leid verbunden, denn sie werden für die Unfruchtbarkeit verantwortlich gemacht und gesellschaftlich geächtet.

Künstliche Befruchtung mittels der konventionellen IVF kostet Tausende von Dollar und ist so für die meisten Afrikaner nicht bezahlbar. Ein Team von Wissenschaftlern, darunter Willem Ombelet vom Institut for Fertility Technology in Belgien, haben jetzt ein angepasstes Verfahren der IVF entwickelt, bei dem sie günstigere Medikamente und vereinfachte Labortechnik einsetzen. Beispielsweise soll eine portable Kammer für sterile Arbeiten an den Embryonen verwendet werden.

Die Methode müssen die Forscher jedoch noch klinisch erproben. Bisher fehlt es allerdings an Fördermitteln und dem politischen Willen, das Projekt zu unterstützen. Die Wissenschaftler stoßen auf das weit verbreitete Vorurteil, Afrika habe nur ein Problem mit zu großer Fruchtbarkeit. So fördern die westlichen Regierungen meist nur Projekte zur Geburtenkontrolle. Als Quelle großen Elends bleibe die weit verbreitete Unfruchtbarkeit bisher weitgehend unbeachtet, erklärt Ombelet. Das müsse sich ändern, so der Wissenschaftler.

Viele kinderlose Frauen werden von ihren Familien verstoßen, landen auf der Straße oder begehen Selbstmord. Um zu vertuschen, dass auch der Mann der Grund für die Unfruchtbarkeit sein kann, drängt die Familie die Frauen häufig, mit dem Bruder ihres Mannes ein Kind zu zeugen. Eine kinderlose Frau in Afrika ist nicht mehr wert als ein Hund, erklärt Ombelet. Mit einer bezahlbaren Möglichkeit zur künstlichen Befruchtung wollen die Wissenschaftler diesen Frauen helfen. Langfristig könne hier allerdings nur die Stärkung der Stellung der Frau in der afrikanischen Gesellschaft helfen, sagen Experten.

Nature, Bd. 442. S. 975 ddp/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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