Die ältesten Organismen unserer Erde könnten sich heute noch in heißen Quellen unter dem Meer finden lassen. In diesen meist abgelegenen „Ursuppen“ vermuten US-Forscher der Portland State University hitzetolerante primitive Mikroben, von denen einst das Leben ausgegangen sein soll.
Vor Urzeiten sei das Erdklima ähnlich heiß gewesen wie in den heißen Quellen, so Anna-Louise Reysenbach auf einer Tagung der
Geological Society of London (GSL) und der
Geological Society of America (GSA). „Die winzigen Lebewesen lassen sich unter dem Mikroskop kaum identifizieren. Wir müssen sie entweder dazu bringen sich zu vermehren oder ihre einfachen, in der Evolution zurückgebliebenen Gene mit molekulartechnischen Methoden identifizieren“, sagt die Mikrobiologin.
Der Forscherin war es mit einer Kombination dieser Methoden gelungen, unter anderem ein wichtiges Exemplar dieser Urmikroben mit dem Namen Persephonella marina zu vermehren. In ein paar Monaten erwartet Reysenbach, das Genom von Persephonella entschlüsselt zu bekommen. Dann wisse man mehr über den Kohlenstoffumsatz dieser Organismen, die zum Leben lediglich anorganische Energie und eine Kohlenstoffquelle brauchen.
Frieder Graef